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Kosel / Falken / Kohliček / Šmíd: Tschechische Lehrkräfte für sorbische Schulen - nach Gespräch mit Sachsens Kultusminister

25.04.2018

Heute trafen sich auf Vermittlung des Abgeordneten Heiko Kosel der tschechische Europaabgeordnete Jaromír Kohlíček (KSČM), und der Vize-Hejtmann des Bezirks Ustí nad Labem, Petr Šmíd (SPO), mit dem Kultusminister des Freistaates Sachsen, Christian Piwarz (CDU).

Heiko Kosel, Mitglied der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, und Cornelia Falken, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, die an dem Gespräch teilnahmen:
„Wir freuen uns über die Zusage des Ministers, bis Ende Mai ein neues Konzept vorzulegen – darin müssen die Gründe des bisherigen Scheiterns aufgearbeitet werden. An den sorbischen Schulen fehlen in den nächsten Jahren bis zu hundert muttersprachliche Lehrkräfte. Damit ist der Fortbestand der ohnehin stark gefährdeten Sprache zusätzlich bedroht. Leider sind die Vereinbarungen des früheren Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich, auf höchster politischer Ebene in Prag tschechische Lehrkräfte für sorbische Schulen zu gewinnen, in den Mühlen der Kultusbürokratie in Dresden und Bautzen faktisch zerrieben worden. Wir brauchen einen Neustart – hier kommt unser vor längerer Zeit unterbreiteter Vorschlag zum Tragen, direkt Lehramts-Studierende aus unserer Nachbarregion zu werben.“

Der tschechische Europaabgeordnete Jaromír Kohlíček (KSČM) fügt hinzu:
„Sachsen muss wissen, was es will. Man kann nicht einerseits in einem Informationsblatt behaupten, dass eine in Tschechien ausgebildete Lehrkraft jenseits der Grenze problemlos arbeiten kann, und dann diejenigen, die sich darauf eingelassen haben, mit langwierigem Gezerre um die Anerkennung ihrer in Tschechien erworbenen Abschlüsse wieder verschrecken. Der tschechische Staat bekennt sich im Rahmen seines Kulturpatronats für das sorbische Volk zu seiner besonderen Verantwortung, und ich bin auch ganz persönlich seit Jahrzehnten mit der sorbischen Lausitz verbunden. Gerade deshalb begrüße ich, dass sich der neue sächsische Kultusminister der Problematik der Integration der tschechischen Lehrkräfte an sorbischen Schulen im sächsischen Schulsystem persönlich annimmt, denn die Bremsklötze befindern sich ausschließlich auf sächsischer Seite.“

Der Vize-Hejtmann (Landrat) des Bezirks Ustí nad Labem, Petr Šmít (SPO), zuständig fürs Schulwesen, erklärt:
„Wir begrüßen es, wenn sich junge Pädagogen aus unserer Region für ein Engagement an sorbischen Schulen entscheiden, auch wenn wir selbst keinen Lehrer-Überschuss haben. Denn wir glauben, dass Miteinander den Menschen beiderseits der Grenze hilft. Wir laden unsererseits junge Menschen aus Sachsen ein, sich bei den Berufs- und Bildungsangeboten im Bezirk Ustí umzusehen. Wir sind ein schönes, freundliches Land.“

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