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Glückwunsch nach Hoyerswerda für Erfolg „Sorbische Sprache lebt“ – mehr Landes-Unterstützung für Zweisprachigkeit!

05.02.2018

Zum Ergebnis des Wettbewerbs „Sprachenfreundliche Kommune – die sorbische Sprache lebt“ am vergangenen Sonnabend in Schleife erklärt der sorbische Landtagsabgeordnete Heiko Kosel, Mitglied der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, der ebenfalls an der Veranstaltung teilnahm:

Ich halte den Wettbewerb „Sprachenfreundliche Kommune - die sorbische Sprache lebt“ des Rates sorbische Angelegenheiten unter Schirmherrschaft des Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler für einen sinnvollen Wettbewerb und möchte mich bei allen teilnehmenden Gemeinden ausdrücklich bedanken und den Gewinnern gratulieren, insbesondere erfreut mich der erste Platz für Hoyerswerda – Wojerecy. Das ist eine klare Botschaft gegen diejenigen, die mit Schildern „Hoyerswerda ist deutsch“ herumlaufen.

Leider nehmen regelmäßig jedoch nur ein Drittel aller Gemeinden aus dem sorbischen Siedlungsgebiet teil. Beim diesjährigen Wettbewerb nahmen genauer gesagt nur eine von 15 Gemeinden aus dem Landkreis Görlitz und immerhin 14 von 29 Gemeinden aus dem Landkreis Bautzen des sorbischen Siedlungsgebietes teil. Da diese geringe Teilnahme sich nunmehr zum 3. Mal wiederholt, ist es an der Zeit, eine substanzielle Analyse zu erarbeiten. In dem Zusammenhang stimmt es sehr nachdenklich, dass z.B. Bautzen – Budy¹in als „kulturelle Hauptstadt der Sorben“ sich nicht mehr an dem Wettbewerb beteiligte.

Ist vielleicht vieles nur zu symbolhaft und hat ggf. nur Alibifunktion? Fühlen sich die Kommunen von der sächsischen Staatsregierung bei der praktischen Umsetzung und Finanzierung der kommunalen Minderheiten- bzw. Nationalitätenpolitik im Stich gelassen? Um diese Fragen zu klären, muss sich die Sächsische Staatsregierung mit den Kommunen in den Dialog begeben.

Die sächsische Staatsregierung hat zwar einen Maßnahmenplan zur Verbesserung der Zweisprachigkeit für die Gemeinden erarbeitet und festgelegt, unterstützt die Kommunen aber leider nicht bei der Umsetzung, d.h. diese bleiben auf den Zusatzkosten sitzen und werden allein gelassen. In diesem Bereich kann Sachsen noch viel vom rot-rot-geführten Brandenburg lernen! Dort wird den Kommunen der Mehraufwand für die gelebte Zweisprachigkeit in der Verwaltung finanziell ersetzt. Der Wettbewerb allein reicht nicht aus, um die Zweisprachigkeit in den Gemeinden zu fördern!

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