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Landtag endlich „Sakski krajny sejm“, aber nur halbherzig – Sorben noch nicht auf Augenhöhe mit Landespolitik

15.11.2018

Zur am heutigen Tag angebrachten sorbischen Beschilderung des Sächsischen Landtags erklärt Heiko Kosel, Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag für nationale Minderheiten:
 
Was zu lange währte, wird endlich fast gut: Knapp fünf Jahre nach dem Landtag Brandenburg hat auch der Sächsische Landtag eine sorbische Benennung. So steht am Neubau des Parlaments nun auch „Sakski krajny sejm“. Und das in gleicher Größe wie das Deutsche. So haben wir sorbische Abgeordneten das fraktionsübergreifend schon lange gefordert. Damit hat sich der Gesetzgeber in seinem Gebäude der Verfassung angenähert, die das sorbische Volk als gleichberechtigt feststellt.
 
Allerdings fehlt am Haupteingang, dem Altbau, wo außerhalb der wenigen Plenarsitzungstage praktisch der gesamte Besucherverkehr stattfindet und sich die Beflaggung befindet, immer noch das Sorbische. Hier heißt es nach vor lediglich „Sächsischer Landtag“. Das ist eine halbherzige Lösung. Dazu passt die merkwürdig schüchterne heutige Einweihung des „Sakski krajny sejm“ mit einem eher inoffiziellen Besichtigungstermin, über den weder die sorbische noch die deutsche Öffentlichkeit vorher informiert wurde.
 
Man sieht also selbst an einem Tag wie diesem, dass wir in Sachsen von einem Umgang der Landespolitik mit dem sorbischen Volk auf Augenhöhe noch entfernt sind. Dem näherzukommen dient die von uns beabsichtigte Novellierung des sächsischen Sorbengesetzes, über die wir gerade erst mit Fachleuten beim „Sorbischen Tag“ der Landtagsfraktionen der LINKEN aus Sachsen und Brandenburg in Bautzen diskutiert haben. Denn es geht darum, dass da, wo Sorbisches draufsteht, auch Sorbisches drin ist.

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